Oft heißt es, das Gendern sei eine kostenlose Möglichkeit, alle anzusprechen und einzubeziehen. Aber stimmt das in Anbetracht zahlreicher professionell erstellter Genderleitfäden und Informationsbroschüren tatsächlich? Wieviel geben wir in Deutschland jährlich für Genderforschung und Gleichstellungsbeauftragte aus? Solchen Fragen gehen wir auf dieser Seite nach.
Beginnen wir mit der Zahl der Professuren für Gender Studies in Deutschland. Laut der Zeitschrift „Forschung und Lehre” des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) gab es im Jahr 2019 insgesamt 217 Professoren in diesem Fach in Deutschland. Inzwischen dürfte deren Anzahl noch höher liegen. Nehmen wir an, jeder zweite dieser Professoren verfüge über einen Postdoktoranden, also einen Mitarbeiter mit abgeschlossenem Doktorgrad. Das wären dann ca. 109 Doktoren. Hinzu kämen je Professor üblicherweise mindestens zwei in Ausbildung befindliche Doktoranden bzw. Promotionsstudenten, also insgesamt 434 Doktoranden. Dadurch lässt sich eine untere Schranke der Wissenschaftler in diesem Fach festlegen. Es lassen sich Hinweise finden, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen könnte – insbesondere, weil viele Mitarbeiter durch Drittmittel finanziert sein dürften, welche großteils auch aus öffentlichen Mitteln wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert werden. Diese recht vorsichtig angelegte Schätzung ergibt, dass sich in Deutschland mindestens 651 hauptberufliche Wissenschaftler mit Gender Studies beschäftigen.
Wieviel diese Forscher pro Jahr kosten, lässt sich anhand der jährlich von der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) bereitgestellten Tabelle für Personalmittelsätze schätzen. Hierzu muss man zunächst wissen, dass die darin angegebenen Zahlen die Arbeitgeberkosten darstellen, also die tatsächlichen Kosten pro Stelle. Das Bruttogehalt fällt wegen der Lohnnebenkosten um ca. ⅓ niedriger aus. Außerdem sind die Gehälter in den höheren Einkommensklassen zum Teil verhandelbar. Die von der DFG angegebenen Professorengehälter stellen also Durchschnittswerte dar. Die tatsächlichen Kosten dürften stark variieren. In unserer Schätzung berücksichtigen wir mangels genauerer Angaben auch nicht die drei grundsätzlichen Besoldungsformen für Professoren, von denen W1 am niedrigsten und W3 am höchsten vergütet wird. Auch die zum Teil erheblichen Unterschiede in der Besoldung zwischen den Bundesländern bleiben hier unberücksichtigt. Im Durchschnitt kostet ein Professor etwa 114.300 € pro Jahr. Ein Postdoktorand schlägt mit ca. 80.100 € im Jahr zu Buche und jeder Doktorand kostet 74.100 € im Jahr bei Vollzeitbeschäftigung. Wir berücksichtigen hier weder jährliche Gehaltssteigerungen, die typischerweise bei 3% liegen, noch den Umstand, dass viele Doktoranden in Teilzeitverträgen beschäftigt sind, die zwischen 50% und 100% angesiedelt sein können, weil es sich bei deren Anzahl ohnehin um Schätzwerte handelt.
Um arbeiten zu können, benötigen Wissenschaftler Büro- und ggf. Laborräume, die Strom und Heizkosten sowie Telekommunikationskosten verursachen. Mangels genauerer Informationen zum Flächenbedarf bleiben diese Kosten hier unberücksichtigt. Gut schätzen lassen sich allerdings weitere Arbeitskosten für Arbeits- und Verbrauchsmaterial sowie Dienstreisen und wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Nehmen wir an, jeder Wissenschaftler benötige einen gut ausgestatteten Computerarbeitsplatz mit Bildschirm, Rechner, Peripheriegeräten und so weiter, die über mehrere Jahre genutzt werden können, und für die gelegentlich auch Kosten für Reparatur oder Austausch anfallen. Wir können gut annehmen, dass hierfür über jeweils fünf Jahre ca. 5.000 € pro Wissenschaftler zu Buche schlagen. Das ließe sich auf 1.000 € pro Jahr herunterbrechen. Wir schätzen 25 € pro Monat und Wissenschaftler für Verbrauchsmaterial und Bürobedarf, also 300 € im Jahr. Dieser Wert dürfte am unteren Ende der tatsächlichen Kosten angesetzt sein.
Für wissenschaftlichen Austausch spielen Konferenzen und Dienstreisen sowie Veröffentlichungen in Fachzeitschriften eine wesentliche Rolle. Nehmen wir an, jeder Forscher besuche pro Jahr zwei solche Tagungen und veröffentliche drei Artikel als Forschungsarbeiten, was etwa der Durchschnittsleistung im wissenschaftlichen Bereich entspricht. Mit Fahrtkosten, Hotelpreisen, Anmeldegebühren für Tagungen, Verpflegungsmehraufwand usw. kommen leicht 1.000 € pro Konferenzteilnahme zusammen. Findet die Tagung im Ausland statt, kommen durchaus deutlich höhere Beträge zusammen. Eine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift kostet heutzutage leicht 2½-tausend Euro – insbesondere, wenn diese Arbeit freizugänglich verfügbar sein soll, was heutzutage als Standard gilt.
Kommen wir nun zu den Studenten, die sich mit Gender Studies beschäftigen. Laut der Zeitschrift Der Spiegel kostete 2016 ein Studienplatz im Bereich der Kulturwissenschaften allgemein rund 6.700 € pro Jahr. Um die Zahl der Studenten der Gender Studies abschätzen zu können, multiplizieren wir die durchschnittliche Studentenzahl pro Professor mit der Zahl der Professuren im hier untersuchten Bereich. Laut Statistischem Bundesamt gab es im November 2022 insgesamt 1 722 000 Studenten und 50 200 Professoren , also durchschnittlich gut 35 Studenten auf jeden Professor in Deutschland. Damit dürfte die Zahl der Studienplätze im Bereich Gender Studies bei etwas mehr als 7½-tausend liegen und insgesamt Kosten von fast 51 Millionen Euro im Jahr verursachen.
Zusätzlich zum wissenschaftlichen Personal widmen sich laut der Heinrich-Böll-Stiftung schätzungsweise 1 900 Gleichstellungsbeauftragte der Erstellung sogenannter Handreichungen und Leitfäden für eine vermeintlich geschlechtergerechtere Sprache. Angaben der Jobbörse „Stepstone” zufolge, liegt deren Jahresbruttogehalt bei ungefähr 47.300 € worauf Arbeitgebernebenkosten in Höhe von ⅓ dieser Kosten angerechnet werden müssten. Damit käme man in einen Bereich von knapp 61.500 € pro Jahr, der sich auch mit der von der DFG bereitgestellten Tabelle zu Personalmittelsätzen für sonstiges wissenschaftlich tätiges Personal deckt.
Angesichts derartiger Zahlen kann auf ein erhebliches wirtschaftliches Interesse zahlreicher Leute geschlossen werden, die mit Gender Studies ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen und müssen. Daraus ergibt sich eine immense Triebkraft, die erklärt, mit welcher Vehemenz die Genderei unter die Leute gebracht werden soll. Nicht berücksichtigt in dieser Aufstellung sind Autoren von Büchern zum Gendern, die beispielsweise vom Duden-Verlag herausgegeben werden usw. Diese Zusammenstellung dürfte demnach eine sehr vorsichtige, untere Schranke sämtlicher durch die Genderei verursachten Kosten darstellen. Folgende Tabelle fasst alle hier gesammelten Werte zusammen. Wir rechnen also mit Kosten in Höhe von ca. ¼ Milliarde Euro jedes Jahr, die durch öffentliche Gelder finanziert werden müssen. Dadurch stellt sich auch die Frage, ob dieser Finanzielle Aufwand tatsächlich die best mögliche Investition darstellt, um die Gleichberechtigung voranzubringen.
Posten | Anzahl | Einzelpreis | Jährliche Gesamtkosten |
---|---|---|---|
Professor in Gender Studies | 217 | 114.300,00 € | 24.803.100 € |
Postdoktorand (geschätzt: je einer auf zwei Professoren) | 109 | 80.100,00 € | 8.730.900 € |
Doktorand (geschätzt: je zwei pro Professor) | 434 | 74.100,00 € | 32.159.400 € |
Arbeitsmaterial pro Wissenschaftler und Jahr | 651 | 1.000,00 € | 651.000 € |
Verbrauchsmaterial pro Wissenschaftler und Jahr | 651 | 300,00 € | 195.300 € |
Dienstreisen (angenommen: zwei pro Wissenschaftler und Jahr) | 1302 | 1000,00 € | 1.302.00 € |
Publikationskosten (angenommen: je zwei Publikationen pro Wissenschaftler und Jahr) | 2280 | 2500,00 € | 5.700.000 € |
Gleichstellungsbeauftragte | 1900 | 61.500,00 € | 116.850.000 € |
Studienplatz in Gender Studies (angenommen: 35 Studenten pro Professor) | 7378 | 6.700,00 € | 50.886.500 € |
Gesamt | 241.278.200 € |